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Rolfing® Strukturelle Integration Würmtal

Rolfing® Strukturelle Integration – Die Behandlung der Faszien

Rolfing Strukturelle Integration ist eine manuelle Behandlungsmethode zur Verbesserung von Atmung, Bewegung und Körperhaltung. Rolfing behandelt nicht einzelne Symptome, sondern sieht das Symptom ganzheitlich. Die Rolfing Behandlungen entfalten ihre Wirkung durch sorgfältige und sensible Arbeit am körperweiten Faszien-Netz, das für unser Gesamtwohlbefinden, unsere Beweglichkeit und Stabilität eine elementare Rolle spielt. Die Faszien, ein netzartiges reißfestes und vor allem elastisches Binde­gewebe, durchziehen den gesamten Körper. Sie umhüllen einzelne Muskelfasern, Muskel­stränge, Organe, Muskelgruppen, Sehnen und Knochen. Das Netzwerk aus faserigem, kollagenem Bindegewebe ist in gesundem Zustand gut „bewässert“ dadurch sehr gleitfähig und ermöglicht so ein müheloses Bewegen der Muskulatur und der Gelenke. Unbewusste Bewegungs- und Haltungsgewohn­heiten können eine Verschiebung der Statik unseres Körpers bewirken. Durch diesen Schiefstand verkürzen und verhärten sich die Faszien. Das führt dazu, dass Regionen im menschlichen Körper steif und unbewegt bleiben, andere wiederum sind mechanisch überfordert, die Beweglichkeit wie auch die Körperhaltung leiden. Können sich die Faszien erstmal wieder dehnen und entschlacken werden sie elastischer, weicher und größer. Das schafft Raum für die Muskeln sich wieder in die richtige Position bringen zu können. Der Körper richtet sich neu, orientiert und öffnet sich. Die Bewegungen werden leichter und steigern das allgemeine Wohlbefinden des Körpers.
“ Wir Rolferinnen und Rolfer fühlen uns nicht als Therapeuten.
Die Schwerkraft ist der Therapeut. Unsere Arbeit ist es, die inneren Strukturen des Körpers so vorzubereiten, dass die Schwerkraft ungehindert als Auftrieb wirken kann und dadurch einumfassendes inneres und äußeres Wohlbefinden eintritt.“
Ida P. Rolf

Ursachen für verklebte Faszien

Bewegungsmangel, einseitige Belastung und falsche Körperhaltung sind der natürliche Feind der Faszien. Das Faszien Gewebe verliert seine stabile und zugleich geschmeidige Struktur, es verhärtet, verfilzt und verklebt. Da das Faszien Gewebe den gesamten Körper durchzieht und alles miteinander verbindet, wirkt sich eine veränderte Spannung oftmals auf mehrere Körperbereiche aus. Auch Stress kann zu verklebten Faszien führen. Die in Stress­situationen ausgeschütteten Hormone verursachen eine Anspannung der Faszien, die dauerhaft eine Verhärtung und damit Schmerzen hervorrufen können. Weitere Ursachen für eine verringerte Flexibilität können auch eine ungesunde Lebens- und Ernähr­ungsweise sein wie zum Beispiel Übersäuerung.

Darüber hinaus kann das saure Milieu das Faszien Gewebe reizen, Entzündungen und mögliche undefinierbare Schmerzen erzeugen.

Im Alter lässt oftmals die Elastizität der Faszien nach. Das liegt in erster Linie daran, dass der Gesamtflüssigkeitsanteil des Körpers abnimmt. Der faserige Anteil des Gewebes wird immer größer, der wässrige Anteil geht zurück. Verklebte Faszien aus diesen festen und unflexiblen Kollagenfasern sind die Folge.

Die Pionierin der Körperarbeit mit Faszien – Dr. Ida Rolf (1896-1979)

Die Begründerin des Rolfing®, Dr. Ida Rolf (1896-1979), beschäftigte sich bereits Mitte des vergangenen Jahrhunderts intensiv mit den Faszien. Sie war eine Pionierin der Körperarbeit, die die wichtige Rolle der Faszien und der Schwerkraft für unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden erkannte. Sie bezeichnete die Faszien als das „Organ der Form“ und ging davon aus, dass der Körper über die Gestaltung des Bindegewebes plastisch und formbar ist. Dr. Ida Rolf war eine amerikanische Biochemikerin. Sie erwarb als einer der ersten Frauen in den USA einen Doktortitel in dem naturwissen­schaftlichen Fach. In den folgenden Jahren arbeitete sie am Rockefeller Institut für medizinische Forschung und ging in die Schweiz, um Mathematik, Atomphysik und Homöopathische Medizin zu studieren. Sie selbst litt nach einem Reitunfall in der Jugend an einem Rückenleiden und Lungenbe­schwerden. Die damaligen Möglichkeiten der klassischen Medizin konnten ihr keine dauerhafte Linderung verschaffen. So suchte sie selbst nach alternativen Behand­lungsmethoden und stieß dabei auf manuelle Therapien wie Chiropraktik und Osteopathie. Sie erforschte alternative Heilmethoden wie Yoga, Osteopathie, Chiropraktik, Alexander Technik, Feldenkrais und die Arbeit von Alfred Korzybski über die Stadien des Unterbewusstseins. Die hieraus gewonnenen Erkenntnisse führten schließlich zur Entwicklung der Strukturellen Integration und der Methode der manuellen Therapie. Mitte der 1950er Jahre beginnt sie, ihre Methode zu unterrichten und entwickelt schon bald die Serie der 10 Rolfing®-Sitzungen. 1971 gründet sie das „Rolf Institute of Structural Integration“ (heute: Dr. Ida-Rolf-Institute) in Boulder/Colorado. Rolfing wird heute von mehr als 2000 zertifizierten Rolfern™ weltweit praktiziert.
Ida Rolf
“Die Antwort auf viele Fragen finden wir im vitalen, lebendigen Körper. Dort bietet sich nicht nur eine, es bieten sich zahlreiche Lösungen an.“
Ida P. Rolf

Schlüsselthema Schwerkraft

Für Dr. Ida Rolf war die immerwährende Wirkung der Schwerkraft auf den menschlichen Körper ein zentrales Thema für ihre Arbeit. Sie erforschte den Effekt der Gravitation auf unseren Körper und fand heraus, dass anhaltende Besserungen von Beschwerden und das Gefühl von Wohlbefinden stark von einer Balance der Körperstruktur in eben dieser abhängen. 

Denn wie die Schwerkraft auf unseren Körper wirkt, bestimmt unsere Statik. Wenn der Körper nicht bestmöglich entlang einer vertikalen Linie aufgerichtet ist, muss er sich ständig gegen die Schwerkraft stemmen und wird zum Feind und nicht zum Freund.

„Der eine mag seinen verlorenen Kampf mit der Schwerkraft als scharfen Schmerz im Rücken empfinden, ein anderer als ein wenig schmeichelhaftes Aussehen seines Körpers, wieder ein anderer als ständige Müdigkeit und Stress und noch jemand als ständig bedrohliche Umwelt. Diejenigen, die über vierzig sind, mögen es Alter nennen - all diese Signale können aber auch auf ein einzelnes, bzw. einziges Problem hindeuten: der Körper ist aus der Balance geraten. Er ist im Konflikt mit der Schwerkraft.“
Ida P. Rolf